3. Bundesliga
paragon-Arena, Paderborn
Attendance: 6011 (60)
Einer der wenigen Vorteile der ungeliebten Nationalteams sind die damit verbundenen Länderspielpausen, wo eine überdurchschnittliche Menge an Freizeit (zwei Tage in Folge!) geschaffen wird, um ins Ausland reisen zu können. In der 3. Bundesliga liessen sich noch grössere Lücken ausfindig machen, so dass das einzige Freitagsspiel in Paderborn als Auftakt ausgewählt wurde. Die neuartige Arena (Baujahr: 2008) in der nordrhein-westfälischen Grossstadt, ähnlich dezentral liegend wie das alte Hermann-Löns-Stadion (inzwischen als Spielstätte für American Football genutzt), vermag sich höchstens durch die hohen Aussenwände vom langweiligen Einheitsbrei der modernen Stadionbauten abzuheben. Die überdachte Arena, in der die Zuschauerränge leicht erhöht angebracht wurden, ist auf beiden Längsseiten mit blauen Sitzschalen ausgestattet; im Hintertorbereich wird hingegen gestanden.
Die Stimmung befand sich an diesem kühlen Abend im Rahmen meiner Erwartungen, was nicht zwingend als Kompliment verstanden werden muss: Zwar waren die Gastgeber zu Beginn mit geschlossenen Gesängen (untermalt mit einigen Doppelhaltern und Schwenkfahnen) noch bemüht, doch der Support nahm sowohl qualitativ als auch quantitativ laufend ab. Die Schwaben schienen sich währenddessen im (zu) grossen Gästesektor beinahe zu verlieren – nur in Ausnahmefällen waren die unterstützenden Rufe einiger Unentwegter auf den übrigen Tribünen zu vernehmen. Auch auf dem grünen Rasen agierte Paderborn leicht überlegen, ohne dass sich aus den temporären Druckphasen eine mitreisende Begegnung entwickelt hätte.
Im Kampf um den Aufstieg tat sich Paderborn im heimischen Stadion (bequem zu erreichen mit den Buslinien 6 und 68) trotz anhaltender Feldüberlegenheit auch in der zweiten Hälfte sehr schwer. Als sich die passiven Süddeutschen in der 74. Minute ausnahmsweise in der gegnerischen Platzhälfte zeigten, traf Didavi mit einem Sonntagsschluss aus 25 Metern zur überraschenden Führung für die Zweitvertretung aus Stuttgart. Die Einheimischen war nun völlig von der Rolle – selbst einfachste Zuspiele wollten (zum hörbaren Unmut des Publikums) nicht mehr gelingen. Auch die ziellose Verzweiflungsflanke in der Schlussminute schien nichts einzubringen, als selbige plötzlich zur optimalen Vorlage für den eingewechselten Krause mutierte, der das Leder mittels Flugkopfball zum späten, aber verdienten Ausgleich einköpfte.
Netter Bericht!
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