Regionalliga Süd
Auestadion, Kassel
Attendance: 2400 (-)
Ein gewisses Risiko, hervorgerufen durch den spätherbstlichen Wintereinbruch, beherbergte der Ausflug nach Kassel zweifellos, doch schlussendlich wurde das anvisierte Spiel auf halbwegs grüner Unterlage wie geplant angepfiffen. Das modernisierte Auestadion kann sich – trotz Verschwinden der mächtigen Gegengerade – auch mit punktueller Schneebedeckung sehen lassen. Auf beiden Längsseiten findet man nun eine überdachte Sitztribüne mit roten Sitzschalen vor, wobei die Haupttribüne zusätzlich von zwei weiteren, allerdings gesperrten Sitztribünen (mit braunen Stühlen) flankiert wird. Auf der neuen Gegentribüne prangert der unübersehbare Schriftzug der Stadt Kassel, während in den weitläufigen Kurven unter freiem Himmel auf ca. dreissig Stufen gestanden wird. Die markanten Flutlichter, ebenfalls im Zuge der kürzlich erfolgten Renovation hinzugefügt, runden das interessante Bild des Grounds ab.
In einer munteren Begegnung benötigten beide Equipen nur wenig Anlaufzeit – vom glitschigen Rasen profitierend kamen die Gastgeber schon in der achten Minute zum Führungstreffer, in dessen Anschluss die Löwen weitere Gelegenheiten fahrlässig vergaben. Die gastierenden Oberfranken, in violett gekleidet, liessen ihre Gefährlichkeit gegen Ende der ersten Halbzeit aufblitzen, was schliesslich – allerdings erst nach dem Pausentee – zum Ausgleich führte, der die exakte Kopie des ersten Kasseler Treffers darstellte. Eine Viertelstunde genügte dem KSV Hessen Kassel, um mit zwei überragend herausgespielten und ebenso sehenswert abgeschlossenen Angriffen für eine rasche Vorentscheidung zu sorgen. Die Erinnerungen an die vergebenen Torgelegenheiten in Halbzeit Eins kamen in der Schlussphase dieses Duells mit inzwischen freundschaftlichem Charakter wieder hoch, als beide Equipen mehrfach im Abschluss sündigten.
Auf den Stehtraversen spielten sich, trotz konsequentem Nichterscheinen der fränkischen Anhängerschaft, interessante Szenen ab: Die heimische Ultra-Gruppierung "Scena Chassalla" präsentierte (abseits stehend) nebst umgekehrt aufgehängter Zaunfahne auch ein Spruchband, worauf "Freiheit für Dave G." gefordert wurde. Die akustische Unterstützung wurde derweil von den übrigen Anhängern organisiert, was durchaus in lang anhaltenden Gesängen mündete. Als die Ultras ihren Streik zur zweiten Halbzeit ad acta gelegt hatten, pendelte sich die Lautstärke des Supports auf dem zuvor bekannten Niveau ein, da es nun nur noch wenige Aktive der ersten Halbzeit für notwendig befanden, sich weiterhin an den Gesängen zugunsten der eigenen Mannschaft zu beteiligen. Auf optische Hilfsmittel (Doppelhalter, Schwenkfahnen) wurde abgesehen von den (drei) Torerfolgen hingegen durchwegs verzichtet.
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