Samstag, 28. Februar 2015

FC Zürich 0 FC Aarau 0

Raiffeisen Super League
Stadion Letzigrund, Zürich
Zuschauer: 7403 (200)


Alles oder nichts. Nach der Blamage in Luzern präsentierte sich der FCA im Letzigrund rundum erneuert - mit einer Dreierabwehr, einem Zweiersturm und einer Einstellung, die dem knallharten Abstiegskampf angemessen ist. Auf diese Weise kam Aarau in einer attraktiven Begegnung mit vielen Abschlusschancen zu einem verdienten Punktgewinn beim Tabellenzweiten aus Zürich.



Auf den Rängen gab es eine kleine Pyroshow von der Südkurve, begleitet von einem passenden Spruchband ("Kapo/Stapo: Au de Isatz isch nöd plant gsi!"), das den Polizeieinsatz beim Derby vor einer Woche kritisierte, als rund 800 FCZ-Fans vor dem Spiel eingekesselt worden waren.

Sonntag, 22. Februar 2015

FC Luzern 4 FC Aarau 0

Raiffeisen Super League
Stadion Allmend, Luzern
Zuschauer: 9633 (300)


Im Abstiegskampf spielte anfangs nur Luzern, mit der grossen Chance vor Augen, endlich seine "rote Laterne" an den heutigen Kontrahenten weiterzuleiten. Einige Grosschancen waren kläglich vergeben worden, bis schliesslich - als auch Aarau im Spiel anzukommen schien - ein Strafstoss nachhalf. Die Aarauer gaben sich nach offensiver Inexistenz in der Mitte der zweiten Halbzeit vollends auf, was die Hausherren noch zu drei Treffern innert acht Spielminuten nutzten.



Dabei war als Intro im Gästeblock auch ein grosses Transparent "Niemols ufgeh!" zu sehen, was von den Spielern missverstanden sein muss. Eine inferiore Leistung auf dem Platz führte zu einer diskussionslosen Auswärtspleite, nachdem an identischer Stätte im Oktober noch der Einzug ins Cup-Viertelfinale dank Treffern von Dusan Djuric und Sandro Wieser bejubelt werden konnte.

Sonntag, 15. Februar 2015

FC Aarau 0 FC Vaduz 1

Raiffeisen Super League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Zuschauer: 3778 (40)


Eine Woche nach dem aufbauenden Punktgewinn in Thun folgte sogleich ein weiterer Rückschlag mit der Heimpleite im kapitalen Direktvergleich mit dem Aufsteiger aus Vaduz. Einziger Torschütze war Pascal Schürpf mit einem haltbaren Flachschuss zwanzig Minuten vor dem Abpfiff, während Aarau zuvor gute Chancen verpasst hatte - und zweimal an der Torumrandung gescheitert war.



Auf den Rängen herrschte eine bescheidene Atmosphäre, weil sich die "Szene Aarau" für einen Boykott zur Unzeit entschieden hatte. Im Gästeblock waren einige Dutzend Anhänger aus dem "Ländle" auszumachen, deren akustische Äusserungen aber ebenfalls gering ausfielen.

Mittwoch, 11. Februar 2015

Nottingham Forest FC 3 Wigan Athletic FC 0

Sky Bet Championship
City Ground, Nottingham
Zuschauer: 19619 (200)


Letzter Zwischenhalt: Nottingham. Auf einen Besuch von Robin Hood im Sherwood Forest wurde verzichtet; stattdessen sollte "Forest", der legendäre Fussballverein in der Stadt, beehrt werden. Exakt 150 Jahre sind seit der Gründung der Reds vergangen, was vom Lokalrivalen Notts County noch um drei Jahre übertroffen wird. Beide Teams triumphierten zum Ende des 19. Jahrhunderts einmal im FA-Cup, aber im Vergleich zur Fahrstuhlmannschaft (13 Aufstiege, 15 Abstiege) vom anderen Ufer des River Trent wusste sich "Forest" nach dem zweiten Weltkrieg in der höchsten Spielklasse zu etablieren. Es folgte ein weiterer Pokalerfolg (1959) sowie der einzige Meistertitel (1978). Danach sicherte sich Nottingham zwei Titel im damaligen Europacup der Landesmeister - wovon einmal als Titelverteidiger angetreten - und vermochte somit als einziger Verein der Welt mehr internationale Trophäen als nationale Meisterehren im eigenen Land zu sammeln.



Erst nach diesen Erfolgen nahm der "City Ground" seine heutige Gestalt mit drei doppelstöckigen Tribünen und den Aufschriften "NFFC", "Forest" und "Trent End" in einem weiten Meer von roten Sitzschalen an. Ins Auge sticht dabei eine Hintertortribüne mit abgeschrägter Dachkonstruktion, deren Ursprung in einer städtischen Verordnung liegt, um sicherzustellen, dass die umliegenden Häuser mit ausreichender Sonneneinstrahlung beglückt werden. Etwas verloren wirkt auch die alternde, vor rund fünfzig Jahren erstellte Haupttribüne, welche sich grössenmässig unterlegen vorkommen muss. Apropos unterlegen: Dieses Gefühl ist Wigan Athletic, dem heutigen Gast am River Trent, bestens bekannt, denn die "Latics" haben seit sieben Spielen nicht mehr gewonnen.



Beide Equipen taten sich eine halbe Stunde äusserst schwer, dann genügte ein simples Zuspiel in die Tiefe, um die heimische Führung alleine vor dem gegnerischen Keeper zu realisieren - gefolgt von weiteren Abschlusschancen der Gastgeber. Auf den Rängen herrschte derweil eine nervöse, schwierig fassbare Atmosphäre: In unteren Rang des "Bridgford Stand" versuchte eine stehende Abordnung Heimfans immer wieder Gesänge anzustimmen, aber auch oberhalb des (akustisch) inexistenten Gästesektors waren vereinzelte Äusserungen ohne Koordinationsbemühungen zu vernehmen. Lautstark (mit-)gesungen wurde aber einzig beim umgedichteten Wings-Klassiker "Mull of Kintyre", der den Anpfiff zu beiden Halbzeiten im Sinne eines Rituals begleitete.



Auf dem Rasen fiel die endgültige Entscheidung zu Beginn des zweiten Durchgangs. Knapp fünf Minuten waren gespielt, als der Gästekeeper nach einem Abschluss von rechtsaussen wiederum bezwungen war. Beim Ablauf einer Stunde Spielzeit folgte ein dritter Torerfolg von Nottingham durch einen gefühlvollen Schlenzer von der Strafraumgrenze. Hoffnungslos war der Kampf vom designierten Absteiger aus der nordwestenglischen Industriestadt Wigan um einen Ehrentreffer, denn die seltenen Chancen wurden von den Gästen in der Schlussphase grosszügig vergeben. Allgemein schlief das Spielgeschehen immer mehr ein - und zugleich auch die enttäuschende Stimmung, die den Ansprüchen trotz eines klaren Heimerfolges nie gerecht werden konnte.

Dienstag, 10. Februar 2015

Peterborough United FC 1 Gillingham FC 2

Sky Bet League One
London Road, Peterborough
Zuschauer: 4449 (245)


Eine kurze Zugfahrt reichte, um eine andere "Welt" zu erleben. Von der hektischen, verdreckten und wilden Metropolitanregion Bradford in die malerische, ruhigere Kleinstadt Peterborough mit seinen historischen Bauten. Herausragend ist die imposante Kathedrale (St Peter's Cathedral) im normannisch-romanischen Stil aus dem 12. Jahrhundert. Der Spielort an der London Road blickt immerhin auf eine einhundertjährige Geschichte zurück, wobei sich der Ground in der jüngeren Vergangenheit stark gewandelt hat. Erst wenige Wochen sind seit der Einweihung der modernen Hintertortribüne mit blauen Sitzschalen und der Aufschrift 1934 vergangen. Damals war der heutige Verein als Nachfolger vom Peterborough & Fletton United FC gegründet worden.



Auf der anderen Hintertorseite finden sich weiterhin überdachte Stehstufen, wie sie zuvor auch gegenüber vorhanden waren. Auf den Längsseiten bieten zwei Sitzplatztribünen gegensätzliche Anblicke zwischen Tradition und Moderne: Das Stadionbild wird gleichermassen geprägt von der zweistöckigen Tribüne mit der Aufschrift "Posh" (dt. vornehm, was dem Spitznamen entspricht) wie auch von der alternden Haupttribüne mit vielfarbigen Schalensitzen gegenüber. Dort waren auch die Anhänger der "Gills" untergebracht, deren vereinzelte Gesänge wenigstens kurzzeitig eine gespenstige Atmosphäre im schwach besuchten Stadion zu durchbrechen vermochten.



Dies war nach einer halben Stunde erstmals zu vernehmen, als die Gäste durch einen schnellen Konter in Front gingen, nachdem Peterborough einige Minuten zuvor aus zwei Metern nur an die Querlatte getroffen hatte. Überhaupt waren die Gastgeber spielbestimmend, aber viele Chancen blieben ungenutzt. Als der Ausgleich in der 55. Minute mittels Flachschuss doch endlich Tatsache wurde, setzte sich die Stille auf den Rängen unverändert fort. Auf dem Rasen - oder was davon noch übrig war - nahmen kämpferische Elemente zu, während nennenswerte Offensivaktionen immer rarer wurden. Dennoch kam Gillingham eine Viertelstunde vor dem Spielschluss zum Siegestreffer, als ein Angriff über rechts am ersten Pfosten erfolgreich vollendet wurde.

Montag, 9. Februar 2015

Bradford City AFC 2 Milton Keynes Dons FC 1

Sky Bet League One
Valley Parade, Bradford
Zuschauer: 11948 (136)


Drei Tage auf der Insel standen vor der Türe. Von Genf ging es pünktlich im orangen Billigflieger nach Leeds/Bradford - und danach mit dem Bus ins Zentrum der nordenglischen Grossstadt mit seiner multikulturellen Prägung. Am Abend machte sich meine Wenigkeit zu Fuss auf in Richtung "Valley Parade", dessen Geschichte unweigerlich mit der Stadionkatastrophe 1985 verknüpft ist. Damals entwickelte sich eine vermeintliche Aufstiegsparty beim letzten Heimspiel der Saison zu einem Desaster, als die Haupttribüne - aufgrund einer weggeworfenen Zigarette - innert wenigen Minuten vollständig zerstört wurde. Insgesamt starben 56 Personen in den Flammen, mindestens 265 Menschen wurden verletzt - auch weil einige Fluchtwege abgeschlossen war. Eine Todesfalle.



Heute erinnert eine Gedenkstätte an das traumatische Ereignis, das die Erneuerung des Stadions nötig werden liess. Der Ground präsentiert sich als bunte Mischung von Tribünen mit gelben und roten Sitschalen: Angefangen bei der mächtigen, zweistöckigen Haupttribüne, welche sich hinter einem Tor (Kop Stand) nahtlos in dieser Grösse fortsetzt. Auf der Gegengeraden findet sich eine alleinstehende Tribüne (mit der Aufschrift "Bantams"), während sich die Gästesupporter auf der kleinen, aber zweistöckigen Hintertorseite in Richtung Stadtmitte (Bradford End) niederzulassen haben. Letztere blieb heute Abend erschreckend leer. Nur wenige Anhänger des Retortenvereins aus Milton Keynes - einst aus dem AFC Wimbledon entstanden - machten sich auf die Reise nach Norden, obwohl sich die MK Dons in einer aussichtsreichen Position im Aufstiegskampf befinden.



Bei der Beschreibung der Unterlage traf es "schlammiges Braun" eher als "sattes Grün", was sich entsprechend auf die Spielweise der Akteure beider Auswahlen auswirkte. Auf dem tiefen Morast mussten Torchancen richtiggehend "herausgearbeitet" werden, wobei sich im ersten Durchgang nicht einmal ein Abschluss aufs Gehäuse verirrte. Umso bemerkenswerter war die Leistung der heimischen Fans, die die eigene Mannschaft lautstark - und beinahe pausenlos - unterstützten. Ebenfalls erstaunlich waren die regelmässigen Rückpässe, die den Torhütern auf dem holprigen Acker von den Mitspielern zugemutet wurden. Dies musste irgendwann einmal schiefgehen und prompt verfing sich ein missglückter Befreiungsschlag des Bantams-Goalies in den Füssen eines Gegenspielers, was die "Dons" mit einem sauberen Spielzug zur glückhaften Führung nutzten.



Aber nur drei Zeigerumdrehungen später kam Bradford City - um die Jahrtausendwende sogar noch in der Premier League auflaufend ehe der zwischenzeitliche Abstieg in die Viertklassigkeit erfolgte - zum Ausgleich alleine vor dem gegnerischen Keeper, nachdem sich die gegnerische Defensive von einem Kopfball über die Abwehr aushebeln liess. Zehn Minuten vor dem Abpfiff genügte Bradford City erneut ein einfaches Zuspiel, um freie Bahn zu haben - und eiskalt zum Siegestreffer einzuschiessen. Minutenlang waren nun laute Sprechchöre von den Tribünen zu hören ("Everywhere we go, it's the Bradford boys making all the noise"), was auch die beiden Torhüter anzustacheln schien, deren starke Flugeinlagen in der hase einer immer attraktiver werdenden Begegnung eine weitere Änderung des Ergebnisses verhinderten.

Sonntag, 8. Februar 2015

FC Thun 1 FC Aarau 1

Raiffeisen Super League
Arena Thun, Thun
Zuschauer: 4628 (300)


Ein winterlicher Nachmittag im Berner Oberland begann mit einem Heiratsantrag von Alexander Gonzalez, einem früheren FCA-Spieler in Thuner Diensten, an seine Angebetete und setzte sich mit viel Defensivarbeit beider Auswahlen fort. Als Thun schliesslich durch Rojas in Führung ging, antwortete Aarau mit einer sehenswerten Direktabnahme von Moreno Costanzo zum Ausgleich.



Am Ende des Spiels hatten beide Equipen einen möglichen Siegestreffer auf dem Fuss, doch die Begegnung im Schneetreiben endete schliesslich mit einer gerechten Punkteteilung. Beim Intro gab es auf Seiten der heimischen Fangruppen eine Blockfahne in den Vereinsfarben zu sehen, untermalt von den beiden Transparanten "Parat für d Rückrundi" und "Aus gäbs keis Morn".

Dienstag, 3. Februar 2015

FC Wil 1 FC Aarau 0

Freundschaftspiel
Sportpark Bergholz (neu), Wil SG
Zuschauer: 100


Ein Aarauer Testkick in der Ostschweiz ermöglichte einen sinnvollen Besuch im neuen Sportpark Bergholz, der die bisherige Spielstätte an selbiger Stelle ersetzte. Einen ersten Augenschein vom Neubau hatte meine Wenigkeit schon im Frühjahr bei einem Auftritt des U21-Teams genommen.



In einer ausgeglichenen Begegnung waren die besten Torchancen auf Seiten der Hausherren zu notieren, welche sich schliesslich dank einem Penaltytreffer von Taipi eine Viertelstunde vor dem Ende verdient mit dem Minimalergebnis durchzusetzen vermochten, wobei sich der Zweitligist in Person von Audino sogar noch einen weiteren verschossenen Strafstoss leisten konnte.