WFV-Pokal (1. Runde)
Ludwig-Jahn-Stadion, Ludwigsburg
Zuschauer: 400
Überpünktlich traf meine Wenigkeit in der Residenzstadt Ludwigsburg, bekannt für sein mächtiges Schloss im Zentrum, ein. Dieses wurde passiert, als es in Richtung Oststadt zum zweiten Ground des Tages ging. Benannt nach Turnvater Jahn - ohne seinen ersten Vornamen Friedrich - handelt es sich um eine ohne Zweifel sehenswerte Mehrzweckanlage mit einer überdachten Haupttribüne (neun Sitzreihen in verschiedenen Blautönen) und neun ungedeckten Stehstufen auf den übrigen Seiten des Spielfeldes. Letztere wurden auf Höhe der Mittellinie von den heimischen Supportern namens "Brigade schwarz-gelb", welche sich mit gelegentlichen Anfeuerungsrufen sowie einigen optischen Utensilien im weiten Rund bemerkbar machten, in Beschlag genommen.
Auf dem Rasen kamen die klassenhöheren Gäste aus der Nachbargemeinde Remseck am Neckar nach einer Viertelstunde (und einem perfekten Zuspiel in die Tiefe) alleine vor dem gegnerischen Schlussmann zur Führung. Vom langjährigen Oberligisten aus Ludwigsburg - immer noch auf dem vierten Rang in der ewigen Tabelle - waren vereinzelte Ansätze zu sehen, aber sogar nach einem dümmlichen Platzverweis gegen die Gäste (nach einer vom Linienrichter angezeigten Tätlichkeit) wussten sich die limierten 07er nur selten in eine aussichtsreiche Abschlussposition zu bringen. Umso überraschender, dass die Hausherren zehn Minuten vor dem vermeintlichen Ende plötzlich frei vor dem Gästekeeper standen - und zum Ausgleich trafen, der die Überzeit nötig machte.
In der Verlängerung war einzig noch eine Neckarremser Volleyabnahme an den Aussenpfosten zu notieren, was die heimischen Supporter voller Häme bemerken liess: "Verbandsliga - keiner weiss warum?!" Und so musste schliesslich ein Penaltyschiessen über die Qualifikation für die nächste Pokalrunde entscheiden. Nach zwei Schützen aus beiden Equipen befand sich Ludwigsburg noch mit einem Fehlschuss im Hintertreffen, aber weil Neckarrems anschliessend gleich dreimal in Folge scheiterte (an Keeper, Torumrandung und dem eigenen Unvermögen), kamen die Hausherren mit drei erfolgreichen Versuchen zum Überraschungssieg - gebührend gefeiert mit den eigenen Fans.
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