Eredivisie
De Grolsch Veste, Enschede
Zuschauer: 28800 (500)
Nach den Abstiegen von Kerkrade, Nijmegen (jeweils 2014) sowie Venlo (2013) war die Anzahl fehlender Grounds zur angestrebten Komplettierung der Eredivisie wiederum auf sieben Stück angewachsen. Grund genug, um die Niederlande wieder einmal zu beehren; zumal sechs noch nicht besuchte Vereine mit einem Heimspiel aufwarten konnten. Am Freitag war das "Twente-Derby" - ursprünglicher Namensgeber der Region in der ostniederländischen Provinz Overijssel war der germanische Volksstamm der Tubanten - in Enschede konkurrenzlos. Also raus aus der Arbeit und rein in den Flieger, der den Zielort Schiphol pünktlich anflog. Zwei Stunden Zugfahrt folgten noch, ehe meine Wenigkeit dank der Haltestelle Drienerlo direkt beim Ground vorfuhr.
Beim Stadion "De Grolsch Veste", der Festung benannt nach einer örtlichen Brauerei, handelt es sich um eine All-Seater-Arena mit roten Sitzen. Auf den Rängen ist mit weissen Schalen viermal ein Sachsenross (Twentse Ros) abgebildet. Ausserdem finden sich die Aufschriften "FC Twente" (Haupttribüne) und "Vak-P" (Fankurve), wo sich im Oberrang ebenfalls ein Konterfei von Elmert "Epi" Drost, einer Vereinslegende aus den 70er-Jahren, erkennen liess. Erst vor wenigen Jahren waren drei Spielfeldseiten um eine Tribüne aufgestockt worden, wodurch sich ein beachtliches Gesamtbauwerk ergibt. Als enttäuschend musste hingegen der optische Auftritt vom heimischen Anhang bezeichnet werden. Er war schlichtweg inexistent, während sich im Gästeblock als Intro immerhin einige Doppelhalter und ein bengalisches Feuer (auf dem Boden) erkennen liessen.
Akustisch gelang es den Twente-Fans immer wieder lautstarke Gesänge anzustimmen, während sich ein erstaunlich kleiner Gästeanhang nur selten in Szene setzen konnte. Auch das schwache Spielniveau war der Stimmung wenig förderlich. Erst vor der Pause wurde es gefährlich, als die Hausherren aus drei Metern an die Querlatte trafen, nachdem der Keeper schon geschlagen war. Alle anderen Abschlüsse verfehlten ihr Ziel jeweils, sodass die Hoffnung auf einen Treffer immer mehr schwand - schliesslich sorgte ein abgefangener, ins Tor gespitzelter Rückpass zum Keeper für die Führung der Gastgeber. In der Folge wurde es doch noch turbulenter, als das Leder von einem Heracles-Akteur in die Maschen gefaustet (!) wurde, was auch dem Unparteiischen nicht verborgen blieb. Auf der Gegenseite scheiterte Twente doppelt am Aluminium, aber ein schöner Schlenzer von rechtsaussen sorgte am Ende für einen erfolgreichen Abend der Lokalmatadoren.
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