3. Liga
Sportpark Fautenhau, Grossaspach
Zuschauer: 2003 (500)
Knapp achttausend Menschen sind in der Grossgemeinde Aspach - bestehend aus den Ortsteilen Grossaspach, Kleinaspach, Rietenau und Allmersbach am Weinberg - wohnhaft, sodass die ganze Bevölkerung mühelos im örtlichen Sportpark Fautenhau einquartiert werden könnte. Am Waldrand findet sich eine moderne Arena inkl. alleinstehender Haupttribüne mit einem aussergewöhnlichen Anbau in der Form einer kanadischen Blockhütte und eines urchigen Restaurantbetriebs mit dem Namen "Fautenhau Alm". Auf den restlichen Spielfeldseiten findet sich ein durchgängiger Neubau mit schwarzen Sitzschalen (sowie zwei roten Schriftzügen SG) - abgesehen von den äusseren Hintertorbereichen, wo eine geringe Menge an überdachten Stehplätzen eingeplant wurde.
Entstanden ist eine beispiellose Infrastruktur - mit Hilfe einer Investorengruppe um die Profispieler Aljaksandr Hleb und Mario Gomez finanziell gestemmt - für einen zuvor unbedeutenden Dorfverein, dessen Aufschwung nach der Jahrtausendwende in rasanter Geschwindigkeit voranging. Dies war dem Hotelier, Spielerberater und vor allem Mäzen Uli Ferber, seines Zeichens mit der werbemässig im Stadion omnipräsenten Schlagersängerin Andrea Berg verheiratet, zu verdanken. Viermal gab es im Örtchen aus der Nähe von Backnang einen Aufstieg zu feiern, ehe sich die SG Sonnenhof Grossaspach - vor zwanzig Jahren aus einem Zusammenschluss von FC Sonnenhof Kleinaspach und SpVgg Grossaspach entstanden - in diesem Sommer erstmalig für die eingleisige 3. Liga zu qualifizieren vermochte. Momentan teilt sie ihre Heimat mit dem Amateuren des VfB Stuttgart, welche wegen des aktuellen Umbaus des Waldaustadions in die Provinz ausweichen müssen.
Ausverkauft war die moderne Arena in einem offiziellen Bewerbsspiel noch nie. Rund zweitausend Interessierte wollten sich das Gastspiel der "Himmelblauen" aus Chemnitz ansehen, deren einzige Offensivaktion ein verschossener Handspenalty an den linken Torpfosten zum Auftakt der zweiten Halbzeit darstellte. Wenige Minuten später kamen die Hausherren nach einem seitlichen Freistoss mittels Kopfball zum Siegestreffer, nachdem sie sich vor dem Pausentee schon optische Vorteile erspielt hatten. Am Ende feierte Grossaspach unter "Aushilfstrainer" Uwe Rapolder seinen dritten Sieg im dritten Spiel, während sich Chemnitz nur noch eine Ampelkarte einfing. Auf den Rängen feierte ein ausdauerndes Dutzend Heimfans im Rahmen der eigenen Möglichkeiten. Hingegen war die Stimmungslage bei den zahlreichen Gästefans im Laufe der Begegnung eher abflachend.
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