Freitag, 15. August 2014

SV Gerasdorf Stammersdorf 0 ASV 13 Wien 0

Wiener Stadtliga
Franz-Hein-Stadion, Gerasdorf
Zuschauer: 172


Zum Abschluss des ereignisreichen Tages wurde Gerasdorf, eine kleine Gemeinde vor den Toren der Hauptstadt, angesteuert. Der örtliche Club spielt seit jeher im Wiener Fussballverband, auch wenn er auf dem niederösterreichischen Staatsgebiet zu Hause ist, und kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Zwanzig Jahre sind seit dem Meistertitel in der Stadtliga vergangen, der die Gerasdorfer aufgrund einer Spielgemeinschaft mit dem insolventen Bundesliga-Absteiger Wiener Sport-Club sogleich in die zweite Division hievte. Am Ende der zweiten Spielzeit stand schon die erfolglose Teilnahme an der Relegation zur Bundesliga. Ebenso schnell, wiederum nur zwei Jahre später, nahm der beispiellose Aufstieg des Dorfclubs aber ein jähes Ende...



Auf Betreiben von Landeshauptmann Erwin Pröll tat sich Gerasdorf 1998 mit Zweitligaabsteiger VSE St. Pölten zum FC Niederösterreich, spielend in St. Pölten, zusammen. Die Clubführung um Franz Hein - immer noch Namensgeber für die Sportanlage in Gerasdorf - übernahm sich beim Prestigeprojekt in finanzieller Hinsicht und fiel schliesslich auch noch auf den amerikanischen Hochstapler Benjamin Englisch hinein, sodass die erdrückende Schuldenlast im Jahr 2000 zum Konkurs führte. Zu diesem Zeitpunkt war in Gerasdorf bereits ein Nachfolgeverein namens SV Gerasdorf Stammersdorf gegründet worden, der die Rückkehr in die Wiener Stadtliga erneut realisieren konnte. Von früheren Erfolgen zeugt noch der ordentliche Ausbau der Heimstätte, welche sich neben einer überdachten Tribüne (vier rote Sitzreihen) auch mit sechs bis zwölf ungedeckten Stehstufen auf zweieinhalb Seiten des Spielfeldes schmücken kann.



Als Gast feierte der ASV 13 Wien seine Premiere in der Stadtliga - und zog sich dabei ordentlich aus der Affäre. In einer umkämpften, temporeichen Begegnung besassen die Gastgeber mit dem Trikotrückensponsor "Bagger Karli" zwar einige Torchancen, doch der Aufsteiger verteidigte sein torloses Remis mit allen Kräften. Am Ende entwickelte sich sogar ein packender Schlagabtausch, als beide Teams zu guten Abschlussmöglichkeiten kamen; schliesslich sollte es beim zweiten 0:0 für meine Wenigkeit innert wenigen Stunden bleiben - auch ein Novum. Das Zitat des Tages kam vom Unparteiischen, der den sich über die harte Gangart beschwerende ASV-Cheftrainer mit der Belehrung "Des ist bisserl anders in der Wienerliga" zurechtwies. Alles in allem ein gelungener Abschluss eines interessanten Vier-Spiele-Ausflugs in die österreichische Hauptstadt.

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