Montag, 3. Oktober 2011

FK Pirmasens 1 FSV Salmrohr 4

Oberliga Südwest
Sportpark Husterhöhe, Pirmasens
Zuschauer: 1250 (-)


Am "Tag der deutschen Einheit" stand eine überschaubare Menge an "brauchbaren" Ernstkämpfen zur Auswahl, wobei es schliesslich zum zweiten Mal nach Pirmasens gehen sollte. Dort war nämlich kurze Zeit nach meinem erstmaligen Besuch vor acht Jahren eine moderne Spielstätte auf dem ehemaligen US-Kasernenstützpunkt errichtet worden, die die sportlichen Ansprüche der Pfälzer untermauert. In Wirklichkeit dümpelt Pirmasens, von 1974 bis 1978 in der zweigleisigen 2. Bundesliga Süd aktiv, in der fünfthöchsten Spielklasse herum - und wurde am heutigen Nationalfeiertag vom aktuellen Aufsteiger aus der Ortsgemeinde Salmtal (ebenfalls ein früherer Bundesligist, in der Saison 1986/87) regelrecht gedemütigt. Erst 48 Sekunden waren gespielt, als ein gewisser Dino Toppmöller - seines Zeichens Sohn von Trainer Klaus Toppmöller - im zweiten Anlauf in die heimischen Maschen traf.



Die Gastgeber waren um eine rasche Antwort bemüht, leisteten sich aber eine unerklärliche Menge an haarsträubenden Fehlern - mehrmals ging das Leder schon am eigenen (!) Strafraum verloren, woraus Salmrohr aber nicht in Form eines Torerfolges zu profitieren vermochte, und in der Offensive agierte Pirmasens oftmals zu umständlich. Die Zerbrechlichkeit der einheimischen Defensive zeigte sich kurz nach Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit, als ein rasch ausgeführter Freistoss genügte, um Goalgetter Toppmöller (ex-Bochum, Frankfurt, Offenbach...) - in der letzten Saison mit 36 Treffern massgeblich an der Promotion seines Stammvereins beteiligt - alleine vor dem gegnerischen Torhüter zum 0:2 einschiessen zu lassen. Zwischenzeitlich entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit einer Vielzahl an Torchancen auf beiden Seiten, aber die Treffsicherheit war einseitig verteilt.



Zweimal traf Salmrohr, das ausserdem einen Freistoss vom Pfosten abprallen sah, noch ins Schwarze. Als Pirmasens nichts mehr zu verlieren hatte, trafen die Gastgeber mit einer herrlichen Direktabnahme aus zwanzig Metern in den entfernten Winkel. Dieser Ehrentreffer war ein letzter Glanzpunkt in einer attraktiven, wenn auch sehr einseitigen Begegnung im Südwesten der Bundesrepublik. Die Hausherren können sich mit einem überdurchschnittlichen Stadion im Sportpark Husterhöhe trösten, welches mit einer riesigen Haupttribüne (mit 3'000 Sitzschalen in verschiedenen Blautönen) besticht. Auf den drei weiteren Seiten verlaufen durchwegs vierzehn ungedeckte Stehstufen - in der Mitte der Gegengerade ebenfalls mit den erwähnten Sitzen bestückt. Beim sensationellen Pokalerfolg gegen Werder Bremen (4:2 nach Elfmeterschiessen) vor fünf Jahren war das moderne Stadion, welches auch immer wieder als Austragungsort von Nachwuchs-Länderspielen herhalten muss, sogar einmalig "ausverkauft".

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