Verbandsliga Westfalen 1
Heidewaldstadion, Gütersloh
Zuschauer: 892 (-)
Der (Interrail-)Monat Oktober begann mit einem kurzen Ausflug nach Ostwestfalen - in die Stadt Gütersloh, deren Fussball auch schon bessere Zeiten gesehen haben mag. In der Saison 1998/99 spielte der FC Gütersloh noch in der 2. Bundesliga, danach folgte der Abstieg in die Regionalliga - und nur wenige Monate später die Insolvenz, was dem neugegründeten Club zum Namenszusatz 2000 "verhalf". Nachdem auch die Oberliga nicht gehalten werden konnte, muss sich Gütersloh inzwischen mit den namenlosen Vereinen aus Spexard, Emsdetten oder Hövelhof herumschlagen, wobei Letzterer an diesem Spieltag im schmucken Heidewaldstadion begrüsst werden durfte.
Der Ground lässt keine Zweifel offen, dass er auch schon (Zeit-)Zeuge von höherklassigem Sport geworden war: Auf der überdachten Haupttribüne finden sich zehn harte Holzbankreihen; auf den übrigen Seiten verlaufen durchgehend bis zu zwanzig Stehstufen. Dort finden sich treue Anhänger mit verwaschenen Wollschals alter Tage um den Hals geschwungen, am Zaun hängen zerfetzte Transparente mit dem Namen der Stadt, welche auch schon in Meppen, Oldenburg und Zwickau - allesamt Kontrahenten aus der Bundesliga-Saison 1996/97 - gehangen haben dürften und auf den Stehrängen werden nicht nur die mächtigen Eichenbäume viele Anekdoten zu erzählen haben.
Im tristen Alltag der Westfalenliga (Staffel 1) wusste sich Gütersloh mit einem unspektakulären Heimsieg gegen Hövelhof unter Flutlicht auf den zweiten Tabellenplatz zu hieven. Dabei war der heimische Führungstreffer - ein satter Abschluss aus halblinker Position, der den Weg ins Netz mit Hilfe des entfernten Pfostens fand - lange Zeit ein einsames Highlight. Bis zur ersten Gelegenheit der Hövelhofer, zuvor primär durch hartes Einsteigen aufgefallen, dauerte es 77 Minuten, als ein Freistoss vom Torhüter mirakulös pariert wurde. Gütersloh drängte nun, endlich auch unterstützt von den hörbaren Anfeuerungsrufen seiner Fans auf die Entscheidung, welche schliesslich in der vierten Minute der Nachspielzeit durch einen erfolgreich abgeschlossenen Konterangriff folgte.
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