Fertig, Ende, Aus. Die glücklose "Ära Andermatt" beim FC Aarau endete nach 18 Spielen (und nur einem Sieg!) - besiegelt durch einen desolaten Auftritt im Tourbillon. Im Nachhinein ist man, wie man weiss, immer schlauer. Nichtsdestotrotz muss die Wahl des Übungsleiters hinterfragt werden. Es war schnell zu erkennen, dass mit der semi-professionellen, zum Teil provinziell anmutenden Umgebung des erfolgreichsten Aarauer Fussballclubs - wie sie von vielen von uns von Herzen geschätzt wird - und der akribischen, stets hinterfragenden Arbeitsweise des wortgewandeten Theoretikers an der Seitenlinie mehr als nur zwei Welten aufeinanderprallten. Der FC Aarau war in der Vergangenheit schliesslich nur selten erfolglich gewesen, weil er komplexe Spielsysteme und Taktikanweisungen in Perfektion vorzuführen wusste, sondern weil im Brügglifeld (fast) immer aufopferungsvoll und leidenschaftlich gegen übermächtige Kontrahenten gekämpft wurde.
Diese Emotionen, die das ständige Aarauer Überleben im Abstiegskampf erst möglich mach(t)en, vermochte Andermatt in seiner kühlen, fast schon distanzierten Art als belehrender Oberlehrer bei seinen Spielern nur äusserst selten zu wecken. Auch der lebendige Auftakt in die Rückrunde - mit dem turbulenten 6:3-Sieg gegen Bellinzona - ebbte schnellstmöglich wieder ab, um einer erneuten Niederlagenserie zu weichen. Das Spiel im Wallis als einsamen Höhepunkt der negativen Art zu bezeichnen, fällt angesichts der noch immer schmerzlichen Erinnerung an die Auswärtspartien in Biel (2:3 n.V.), Luzern (0:6) oder St. Gallen (2:2, nach 0:2-Führung) schwer. "Die Vergangenheit interessiert mich nicht", pflegte Andermatt zu sagen - eine verständliche Aussage beim Anblick der nackten Ergebnisse. Dass Vanczak (7.), Mpenza (13.), Dominguez (37.) und Bühler (67.) bei ihren Treffern kaum Gegenwehr vorfanden, ist nun auch egal. Hauptsache, es wurde reagiert...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen