Sonntag, 30. August 2009

TSV Göggingen 5 SV Cosmos Aystetten 1

Kreisliga Augsburg
Karl-Mögele-Sportanlage, Augsburg
Attendance: 150 (-)


Zu (mehr als) früher Stunde quälte man sich an diesem Sonntag aus dem Bett, wollte man doch schon um 10.30 Uhr in Augsburg eintreffen. Nach gemütlicher Anfahrt war die schmucke Sportanlage (überdachte Tribüne mit neun Holzbankreihen), benannt nach dem früheren Bürgermeister von Göggingen, zwanzig Minuten vor dem Anpfiff erreicht. Zu spätes Eintreffen wäre nämlich durchaus bestraft worden, trafen die Gastgeber doch schon nach 73 Sekunden ins gegnerische Netz. In einer niveauarmen Begegnung, geprägt von vielen Abspielfehlern, erhöhte Göggingen in der Mitte der ersten Hälfte auf 2:0. Die Gäste aus Aystetten kamen ihrerseits wenige Minuten vor der Pause mittels Freistoss in die linke Ecke zum Anschlusstreffer,...



...nachdem sie zuvor noch am Torpfosten gescheitert waren. Im zweiten Ungang – inzwischen durfte auch Bock, der aus München (via St. Gallen...) anreiste, in unserer illustren Reisegruppe begrüsst werden – scheiterten die Gäste hingegen mehrheitlich an sich selbst, als sie beste Gelegenheiten zum Ausgleich nicht zu nutzen vermochten. Eine Viertelstunde vor Schluss machte Göggingen schliesslich mit drei Treffern innert vier (!) Minuten alles klar, nachdem Cosmos Aystetten ohne Rücksicht auf die defensive Ordnung angerannt war. Eine besondere Erwähnung verdient an dieser Stelle auch noch das inhaltstarke Gögginger Stadionheft mit dem kreativen Namen "Beinschuss", dessen farbiger Innenteil sogar auf der Titelseite beworben wird.

FC Augsburg 1 1. FC Union Berlin 1

2. Bundesliga
impuls-Arena, Augsburg
Attendance: 19037 (1000)


Zum Hauptspiel des Tages waren es nur wenige Kilometer quer durch den Stadtteil Göggingen, sodass man überpünktlich an der neuen, autobahnnahen Arena des ambitionierten Zweitligisten eintraf. Das Stadion versprüht von aussen den Charme einer anonymen Dauerbaustelle. Im Innern können die steilen Ränge der einstöckigen, mehrheitlich mit roten Sitzschalen ausgestatteten Arena allerdings durchaus überzeugen. Der heimische Anhang zeigte zu Beginn eine Blätterchoreo (mit den Aufdrucken "Fuck Red Bull" bzw. "50+1 halten"). Dazu gab es das passende Spruchband "50+1 muss weiter bestehen, sonst wird jede Tradition vergehen!", was auf eine Regelung der Bundesliga anspielt, nach der die (Aktien-)Mehrheit eines Vereins nicht an gewinnorientierte Investoren abgegeben werden darf, sondern in gemeinschaftlichen Händen bleiben muss.



Die Hauptstädter, nach drei Spieltagen noch ohne Punktverlust und ohne Gegentor, durften als Aufsteiger ebenfalls auf eine beachtliche Unterstützung zählen, wobei deren Stärke vor allem im akustischen Bereich lag. Nachdem die Augsburger Gesänge nach einem Startfurioso - wie erwartet - immer verhaltener wurden, liessen sich die ausdauernden Lieder der "Eisernen" im weiten Rund nicht mehr überhören. Die heimischen Supporter zeigten sich derweil weiterhin von ihrer kreativen Seite, als sie im Laufe des Spiels eine weitere Choreographie zeigten: Auf zwei riesigen Doppelhaltern waren die Köpfe von RedBull-Besitzer Dietrich Mateschitz und einer mir unbekannten Person zu sehen, untermalt durch das Spruchband "different people, same shit".



Das Spiel nahm erst in der Mitte der ersten Halbzeit an Fahrt auf, als sich beide Torhüter mit starken Paraden auszeichnen konnten. Oftmals waren die Angriffsversuche beider Equipen allerdings auch schlichtweg nicht zwingend genug, sodass es torlos in die Kabinen ging. Dies änderte sich in der 59. Minute, als Sahin mehrere Gegenspieler austanzte und mit einem strammen Schuss zum 0:1 in die Maschen traf; zuvor war ein Berliner Freistoss nur an den Pfosten geklatscht. Die Fuggerstädter antworteten, obwohl sie Captain Möhrle durch einen Platzverweis (wegen Reklamierens) verloren, mit wütenden Angriffen, scheiterten allerdings oftmals am gegnerischen Keeper bzw. an der eigenen Unfähigkeit, bis Werner (76.) mit einem herrlichen Sololauf doch noch den verdienten Ausgleichstreffer für die Gastgeber realisierte.

SpVgg Lagerlechfeld 2 TSV Landsberg II 2

Kreisklasse Augsburg
Hans-Winkler-Sportanlage, Lagerlechfeld
Attendance: 100 (-)


Eine viertelstündige Autobahnfahrt (und eine leckere Portion Kässpätzle) später hatte man bei strahlendem Sonnenschein auf den Holzbänken des ansonsten ausbaulosen Sportplatzes in Lagerlechfeld, südlich von Augsburg gelegen, Platz genommen. Die Begegnung der Augsburger Kreisklasse (10. Liga) wurde ausschliesslich aufgrund der geografischen Lage – auf dem direkten Heimweg – als Schlussevent des heutigen Ausflugs ausgewählt. Die Akteure beider Teams brauchten allerdings einige Zeit, um spielerische Glanzlichter zu setzen: In der Mitte der ersten Halbzeit kam Lagerlechfeld zu einem Pfostenschuss, woraufhin die Gastgeber immer stärker wurden. Nach einem annullierten (Offside-)Treffer war es jedoch die Zweitvertretung aus Landsberg am Lech, die den direkten Gegenzug zur glückhaften Führung nutzten.



Im zweiten Durchgang gewann das Duell zwischen dem heimischen Tabellenzweiten und dem sieglosen Schlusslicht aus Landsberg an Dramatik, was vorwiegend an der Unfähigkeit der Gastgeber lag: Beste Gelegenheiten konnten nicht in einen Torerfolg umgemünzt werden – sogar ein Strafstoss (und dessen Nachschuss) wurden kläglich vergeben. Auf der Gegenseite kamen die Gäste wiederum zu einem geschenkten Treffer, als der Lagerlechfeld-Torhüter einen harmlosen Kopfball durch seine Hände ins Netz rutschen liess. Das Spiel schien gelaufen, doch in der 90. Minute folgte der Anschlusstreffer, was die Hausherren in einen Spielrausch verfallen liess: Nur wenige Sekunden später folgte der Ausgleich zum 2:2 – und hätte der Gästekeeper nicht noch zweimal glänzend reagiert, wären wohl alle drei Punkte in Lagerlechfeld geblieben.

Samstag, 29. August 2009

Groundspotting: Espenmoos, St. Gallen

Die ehemalige Spielstätte des FC St. Gallen 1879 hat sich seit dem Umzug in die AFG Arena stark verändert: Einzig die Haupttribüne ist weiterhin in ihrer ursprünglichen (Muschel-)Form erhalten geblieben, alle übrigen Tribünen wurden abgerissen. Hinter der früheren Gegentribüne wurde ausserdem ein neuer Kunstrasenplatz (mit Flutlichtanlage) erstellt.



Angesichts der sich noch im Gange befindlichen Bauarbeiten (und den damit verbundenen, noch nicht sichtbaren Abschrankungen) scheint es allerdings fragwürdig, wie das Stadion auch in naher Zukunft als regelmässiger Spielort der U21-Equipe (1. Liga) genutzt werden soll, nachdem die Sportanlage Gründenmoos vom Verband als untauglich bezeichnet wurde...

Samstag, 22. August 2009

Aarauer Negativspirale: Xamax (0:4) & St. Gallen (0:1)

Die Position am Tabellenende wurde in den letzten Tagen gefestigt, wobei den Aarauern momentan auch das Glück abhanden gekommen ist. Im Heimspiel gegen Neuchâtel Xamax zeigte Aarau, erstmals mit den beiden Neuzuzügen Kioyo und Stojkov angetreten, eine gute Hälfte Eins, verschoss in Person von Captain Burki jedoch einen Elfmeter allerdings kläglich. Dies schien die Mannschaft so stark zu verunsichern, dass sie nach dem Pausentee (analog zum Auftritt in Bellinzona) völlig zusammenbrach. Ohne Gegenwehr kam Xamax zu vier Treffern, wodurch Aarau wieder in den Besitz der roten Laterne kam. Auch auf den Rängen waren die Xamax-Supporter, ausgestattet mit einigen Schwenkfahnen, auf einem tiefen Niveau leicht überlegen.



Beim Auswärtsspiel in St. Gallen war die Aufgabe hingegen alles andere als einfach, aber die Aarauer waren den fehleranfälligen Gastgebern durchwegs ebenbürtig. In der ersten Halbzeit besass die Equipe von Jeff Saibene sogar die beste Torchance, als Stojkov alleine vor Lopar scheiterte. Und im zweiten Umgang traf der mazedonische Offensivspieler zwar ins heimische Gehäuse, doch der Treffer wurde aufgrund einer Abseitsposition zu recht annulliert. Eine Lehrstunde in Sachen Effizienz lieferte der FCSG zehn Minuten vor dem Ende, als Pa Modou mit der einzigen Chance der Ostschweizer im zweiten Durchgang zum Siegtreffer kam, nachdem sich die Aarauer auf der linken Abwehrseite selbst in Schwierigkeiten gebracht hatten.



Die Aarauer Anhängerschaft zeigte (endlich) wieder einmal einen beachtlichen Auftritt: Als Intro wurde eine Vielzahl an Doppelhalter und Schwenkfahnen gezeigt, und auch im Laufe des Spiels waren die Gästefans immer wieder zu hören, auch wenn die Ostschweizer akustisch natürlich dominant waren. Die Sankt Galler präsentierten zudem ein Transparent mit der Aufschrift "Selbst wenn wir knien würden, wärt ihr nie auf unserer Augenhöhe", was die neue Rivalität der beiden Fangruppen unterstrich. Die moderne Arena im Westen der Stadt (mit Autobahnanschluss) ist ein einrangiges, überdachtes Stadion, das grösstenteils mit grünen Sitzschalen ausgestattet ist. Hinter einem Tor wurden aber auch ein grosszügiger Stehplatzbereich eingerichtet.

Mittwoch, 19. August 2009

FC Brig 5 FC Visp 1

2. Liga regional (WFV)
Sportplatz Geschina, Brig
Attendance: 200 (-)


Zum Saisonauftakt wusste die höchste Walliser Spielklasse mit einem kleinen Derby zwischen Brig und Visp (Luftdistanz: neun Kilometer) aufzuwarten, was einen erhöhten Zuschaueraufmarsch auf dem örtlichen Sportplatz (vier Stehstufen auf einer Längsseite) garantierte. Von Expertenseite war heute ein deutlicher Auswärtssieg erwartet worden, aber die Gastgeber vermochten das Spiel ausgeglichen zu gestalten – und gingen (im Anschluss an einen missglückten Ausflug des Gästekeepers) sogar durch einen Kopfball in Führung. Als Visp in der Folge endlich über die Flügel spielte, liess der verdiente Ausgleich (ebenfalls per Kopf) nicht lange auf sich warten.



Aber die Gäste, trainiert vom früheren Aarau-Coach Jochen Dries, brachten sich postwendend selbst in Schwierigkeiten: Zwei Defensivfehler später – von Brig eiskalt ausgenutzt – war die 3:1-Pausenführung der Gastgeber fixiert. Zu Beginn der zweiten Hälfte kam Visp wieder besser auf, woraus (nur) ein Lattentreffer mittels Freistoss von der rechten Seite resultierte. Auf der Gegenseite sorgte eine sehenswerte (aber haltbare) Direktabnahme von der Strafraumgrenze für die endgültige Entscheidung. Auch den Schlusspunkt setzten die Einheimischen, indem sie den inferioren Visp-Torhüter mit einem schnellen Konter leichtfüssig uberwinden konnten.

Dienstag, 11. August 2009

FV Ravensburg 0 1. FC Heidenheim 3

WFV-Pokal (3. Runde)
Wiesentalstadion, Ravensburg
Attendance: 700 (-)


Der einzige Wettbewerbsteilnehmer aus der 3. Bundesliga (und somit grosser Favorit auf den Gewinn des Verbandpokals Württemberg) gastierte in der dritten Hauptrunde in der schönen Bodenseeregion, was zu einem Tagesausflug entlang der helvetisch-germanischen Grenzlinie genutzt wurde. Im örtlichen Industriegebiet gelegen überzeugt das ehemalige Wiesentalstadion, das den Namen aus finanziellen Gründen an einen Sponsor abtrat, mit einer überdachten Tribüne (bestückt mit neun Holzbankreihen). Auf den übrigen Seiten verlaufen mehrere ungedeckte Stehstufen, wobei deren Anzahl zwischen zwei und sechs variiert. Von Beginn weg war eine optische Überlegenheit der Gäste auszumachen, doch gefährlich wurde es vorerst nicht.



Erst gegen Ende der ersten Hälfte musste der heimische Keeper seine Farben mehrmals mit reflexartigen Paraden im Spiel halten. Die Vorentscheidung folgte anfangs der zweiten Halbzeit, als Heidenheim innert sieben Minuten zweimal jubeln durfte. Endlich war auch eine offensive Reaktion der Einheimischen auszumachen, doch der Ehrentreffer blieb Ravensburg trotz zweier hochkarätiger Möglichkeiten (und aufgrund eines annullierten Abseitstores) verwehrt; stattdessen besorgte die ehemalige Sektion des Heidenheimer SB in der Mitte des zweiten Durchgangs den 0:3-Endstand. Als unrühmlicher Höhepunkt wurde ein wirkungsloser Ravensburg-Angreifer nach einem Rencontre mit dem streitlustigen Gästekeeper noch des Feldes verwiesen.

Samstag, 8. August 2009

FC Sion 1 FC Aarau 1

Axpo Super League
Stade de Tourbillon, Sion
Attendance: 11000 (80)


Oftmals wird zurecht an der Existenz eines Fussballgottes gezweifelt, im regnerischen Wallis war seine Anwesenheit hingegen garantiert. Die Aarauer waren zwar lange Zeit chancenlos, doch nachdem sich Sion in Anschluss an den verdienten Führungstreffer von Fermino (52.) überraschend zurückzog, packte die Equipe von Jeff Saibene – anfänglich zögerlich, später entschlossen – diese Chance, um einen Punkt aus der Südschweiz zu entführen. Nachdem Alexeev, Aquaro und auch Burki knapp gescheitert waren, sorgte Verteidiger Stoll in der dritten Minute der Nachspielzeit mittels Kopfball für einen späten, aber frenetisch bejubelten Ausgleichstreffer. Alles andere als begeisternd war hingegen die Stimmung im Tourbillon: Von heimischer Seite (mit einem Doppelhalter und Fahnenintro) waren nur zaghafte Gesänge zu vernehmen, von der (enttäuschend) kleinen Aarauer Abordnung war nichts zu hören...


Bildlegende: U21-Spieler Ilir Buqaj (rechts) im Duell mit einem Gegenspieler aus Härkingen.

U21-Testspiele: Unterschiedlicher hätten die beiden letzten Testspielleistungen der Aarauer Nachwuchstalente vor dem Saisonstart nicht sein können. Am Mittwoch unterlag die Equipe von Ranko Jakovljevic in Lyss mit 0:2, wobei man in der Offensive erschreckend harmlos blieb – und sich bei den beiden Gegentoren alles andere als geschickt anstellte. Vier Tage später schoss sich die Mannschaft hingegen den angestauten Frust von der Leber, indem man den inferioren Liga-Neuling Härkingen mit einer diskussionslosen 0:6-Niederlage auf den Heimweg schickte.

Freitag, 7. August 2009

SV Werder Bremen II 1 BV Borussia Dortmund II 0

3. Bundesliga
Weserstadion Platz 11, Bremen
Attendance: 1000 (400)


Amateure raus aus Liga 3! Nicht selten scheint diese radikale Forderung aufgrund der drohenden Wettbewerbsverfälschung und des geringen Zuschauerzuspruchs verständlich. Eine löbliche Ausnahme stellt die Zweitvertretung aus Dortmund dar, deren Anhängerschaft selbst zum freitäglichen Abendspiel in Bremen mit mehreren Hundertschaften anreist. Die Mehrheit der Amateur-Borussen glänzte allerdings nicht nur durch Anwesenheit – so waren während der gesamten Spielzeit abwechslungsreiche Gesänge aus dem Gästeblock zu vernehmen, begleitet von einem halben Dutzend Schwenkfahnen in ständiger Bewegung. Ein respektabler Auftritt, den in der dritthöchsten Spielklasse nur wenige Fanszenen hätten übertrumpfen können.



Das heimische Publikum entsprach hingegen dem ungeliebten Stereotyp des regungslosen Amateur-Supports. Nicht einmal das goldene Tor des Abends (52.) vermochte die kühlen Norddeutschen nachhaltig aus der Reserve zu locken. Über den Verdientheitsgrad des Bremen Treffers liess sich streiten – zu ausgeglichen und gleichermassen harmlos hatten sich die beiden bislang sieglosen Equipen präsentiert. Die brenzligen Situationen der ersten Hälfte spielten sich im Strafraum der Gastgeber an, als Dortmund einen Abseitstreffer verbuchte und einen weiteren Abschlussversuch auf der Torlinie geklärt sah. Dazwischen erspielte sich Bremen zwar ein optisches Übergewicht, trat in der Angriffszone allerdings erschreckend ziellos auf.



Dies änderte sich auch im zweiten Durchgang nicht, genügte aber dennoch zum Führungstreffer aus halbrechter Position, nachdem das Spielgerät vor die Füsse von Oehrl gefallen war. Die jungen Borussen reagierten (nach einer sehenswerten Kombination) mit einem Lattentreffer, doch die anhaltende Harmlosigkeit beider Equipen war höchstens der allgemeinen Spannung zuträglich. Am knappen Vorsprung auf dem Nebenplatz des grossen Weserstadions, im Volksmund auch "Platz 11" genannt, änderte sich bis zum Schlusspfiff jedoch nichts mehr. Der Ground vermag eine überdachte Tribüne mit grünen Sitzschalen und dem Schriftzug "Werder" zu bieten; auf der Gegengerade finden sich (ebenso im grosszügigen Gästesektor) fünf Betonstufen.

Sonntag, 2. August 2009

VfR Wormatia Worms 0 SpVgg Greuther Fürth 1 (after extra time)

DFB-Pokal (1. Runde)
Wormatia-Stadion, Worms
Attendance: 4828 (400)


Die erste Hauptrunde des deutschen Pokals sollte zu einem Kurzausflug nach Worms (Regionalliga West) genutzt werden – im Wissen, dass das altehrwürdige Wormatia-Stadion in jüngster Vergangenheit von unschönen Modernisierungsmassnahmen heimgesucht wurde. Die überdachte Haupttribüne wurde mit roten Sitzschalen (und dem unförmigen Schriftzug der Stadt) bestückt und wird von zwei kleineren Nebentribünen mit identischer Bestuhlung flankiert. Die überwachsenen Stehstufen mussten auf der gegenüberliegenden Seite neuen Betonstufen weichen – und sind in den weitläufigen Kurven nicht (mehr) zugänglich. Dies führte zur bizarren Situation, dass die Stehplätze ausverkauft waren! Es leben die Sicherheitsbestimmungen...



Dadurch kamen nicht alle Interessierten in den optischen Genuss zweier beachtlicher Intros: Die heimische Fanszene verwandelte die überfüllte Gegengerade in ein rot-weisses Fahnenmeer, begleitet von einer grösseren Menge Papierschnitzel. Im Gästeblock wurde eine Zettelchoreo in den Vereinsfarben sowie das Spruchband ("Jedes Jahr auf’s Neue halten wir Weiss & Grün die Treue") gezeigt. Kaum waren die farbigen Blätter verschwunden, flatterten ein Dutzend Schwenkfahnen im Wind, die der Fürther Anhang fast ununterbrochen präsentierte. Die Supporter aus Worms konzentrierten sich derweil auf punktuelle Gesänge (ohne Einsatz von optischen Hilfsmitteln) und wussten in Sachen Lautstärke durchaus mitzuhalten.



Auf dem Spielfeld entwickelte sich sofort ein offener Schlagabtausch. Zwar vermochten sich die Gäste aus Franken ein anfängliches Übergewicht an Torchancen zu kreieren, doch die besseren Möglichkeiten erspielte sich Wormatia, als sie zweimal alleine vor dem gegnerischen Keeper vergab. Eine Vorhersage des Endergebnisses schien unmöglich, ebenso Vermutungen zur Stimmung: Der fränkische Anhang zeigten sich für ausdauernde Lieder verantwortlich, was nur eine Hälfte des Gästeblocks zum Mitmachen animierte. In Wormser Reihen wurden die Akteure derweil mit kurzen Schlachtrufen angefeuert, so dass es gelegentlich sogar zu Wechselgesängen mit der Haupttribüne kam. Davon liess sich Wormatia zweifellos beflügeln...



..., denn je länger dieses packende Pokalduell dauerte, desto unkenntlicher wurde der (Zwei-)Klassenunterschied. Bei der SpVgg Fürth stieg die Fehlerquote mit fortlaufender Spieldauer ins Unermessliche, während Worms noch in der regulären Spielzeit mit Nachdruck eine Entscheidung suchte. Erfolglos, so dass der Arbeitstag für alle Beteiligten länger dauerte. Zwar fingen sich die Nürnberger Vorstädter in der Verlängerung ein wenig, doch die besten Gelegenheiten besassen dennoch die Gastgeber mit einem Freistoss an die Querlatte. Und dann kam die 119. Minute, als die Kleeblätter wiederholt von Freiräumen profitierend in Person von Allagui eiskalt zuschlugen, um die Pokalblamage doch noch abzuwenden.

Samstag, 1. August 2009

AC Bellinzona 4 FC Aarau 1

Axpo Super League
Stadio Comunale, Bellinzona
Attendance: 3483 (150)


In einer desaströsen Viertelstunde kassierte Aarau beim bisherigen Schlusslicht aus Bellinzona nicht weniger als vier Gegentore, um sich in Zukunft selbst mit der roten Laterne zu schmücken, Daran vermochte weder eine ansprechende erste Hälfte noch der späte Ehrentreffer von Bengondo etwas zu ändern. Auf den Stehrängen waren die Supporter der heimischen Granata optisch mit einem Doppelhalter-Intro und einer finalen Siegesfeier mit pyrotechnischer Unterstützung (passend zum heutigen Nationalfeiertag) überlegen. Akustisch war auch der Aarauer Anhang zu vernehmen, nachdem einige Aktive verspätet eingetroffen waren – und andere vor der erbärmlichen Leistung in die nahegelegene Gaststätte geflüchtet waren.



U21-Testspiel (0:4-Niederlage in Solothurn): Am Tag zuvor waren schon erste Anzeichen auszumachen, dass sich das Nationalfeiertagswochenende nicht zur Freude der Aarauer entwickeln würde, als die U21-Equipe in Solothurn ebenfalls einen rabenschwarzen Tag einzog – und ebenso vier Gegentore einstecken musste. Nicht zuletzt der ungarische Goalgetter (und ehemalige Profi) Tibor Kalina liess sich nicht in den Griff kriegen und netzte insgesamt dreimal ein, während der Aarauer Nachwuchs vor allem im zweiten Durchgang inexistent blieb.