Sonntag, 29. November 2009

FC Zürich 2 FC Aarau 0

Axpo Super League
Stadion Letzigrund, Zürich
Attendance: 7900 (150)


Zum sechzehnten Mal in Folge vermochte Aarau in der Meisterschaft nicht als Sieger vom Rasen zu gehen - ohne an die Leistungsgrenzen zu gehen, setzte sich der zuletzt kriselnde Schweizer Meister aus Zürich dank Toren von Djuric (28.) und Alphonse (53.) diskussionslos durch, während die Gäste nur noch durch den geschenkten, von Stojkov allerdings vergebenen Strafstoss in der Nachspielzeit auf sich aufmerksam machten. Und während der heimische Anhang immerhin ein kritisches Spruchband ("Auch Dummheit rechtfertigt Willkür nicht") zeigten, waren die Gästefans nur nach Spielschuss mit zynischen Gesängen ("Ihr seid alles Absteigerjungs...") zu vernehmen.



Testspiel-Update: Zum Abschluss der Aarauer Testspielserie wartete ein interner Vergleich mit der U21-Equipe, den die erste Mannschaft trotz bescheidener Leistung für sich entscheiden konnte. Aus dem Nichts traf Marazzi (auf Zuspiel von Stojkov) nach einer halben Stunde zur Führung, zehn Minuten nach der Halbzeitpause erhöhte Mustafi nach einer schönen Einzelaktion. Zwar besass der Aarauer Nachwuchs einige gute Gelegenheiten, um den Anschlusstreffer zu markieren. Aber schliesslich waren es wiederum die Profis, die das Leder im gegnerischen Netz zappeln liessen, als Sinanovic (76.) mit einem abgelenkten Schuss zum Endstand von 3:0 traf.

Sonntag, 22. November 2009

SC YF Juventus ZH 1 FC Basel U21 1

1. Liga (Gruppe 2)
Sportanlage Juchhof 1, Zürich
Attendance: 200 (10)


Eine überraschende Dekomplettierung der 1. Liga (Gruppe 2) wurde durch den aus finanziellen Gründen erfolgten Umzug des Zürcher Fusionsvereins Young Fellows / Juventus vom Utogrund westwärts auf den Juchhof 1 (nicht zu verwechseln mit dem Juchhof 2 in der benachbarten Gemeinde Schlieren) verursacht. Zwar war man schon einmal auf einem Terrain der Sportanlage zu Gast, doch in Folge der Einquartierung von YF Juventus wurde ein neues, der Spielklasse entsprechendes Hauptspielfeld errichtet, das allerdings auch nur durch knallige Sichtschutzwände aufzufallen mag. Am Spielfeldrand hatten sich auch einige Gästefans mit jeweils fünf Schwenk- und Zaunfahnen eingefunden, aber akustische Äusserungen sollten eine Seltenheit bleiben.



Es sollte ein wahres Spitzenspiel werden. Erster gegen Zweiter. Beste Offensive (Basel) gegen beste Defensive (YF). Die Gastgeber blieben in vierzehn Begegnungen ungeschlagen - zuletzt unterlag man ausgerechnet dem heutigen Kontrahenten auswärts mit 2:3. An diesem trüben Nachmittag entwickelte sich rasch eine temporeiche Partie mit vielen Torchancen auf beiden Seiten, wobei vor allem die stürmischen Jungtalente aus Basel oftmals viel zu umständlich im Abschluss agierten. Ein Torhüterfehler brachte ihnen dennoch einen glückhaften Führungstreffer durch Schürpf (78.) ein, den die kämpferischen Zürcher zehn Minuten später allerdings ebenfalls per Kopf egalisieren konnten, nachdem zuvor noch der Pfosten für Basel U21 gerettet hatte.

Samstag, 21. November 2009

FC Töss 1 FC Luzern 2

Schweizer Cup (1/8-Finale)
Stadion Deutweg, Winterthur
Attendance: 3400 (700)


Zum dritten Mal insgesamt - und zum zweiten Mal innert wenigen Wochen - wurde ein Heimspiel des Winterthurer Quartiervereins Töss angesteuert. Aus gutem Grunde, denn das Achtelfinale im Schweizer Cup wurde aus Platzgründen ins Stadion Deutweg verlegt, wo sonst nur äusserst selten gegen das runde Leder getreten wird. Der Ground verfügt immerhin über eine überdachte Tribüne mit vier Sitzreihen; auf den übrigen Seiten der weitläufigen Leichtathletikanlage verlaufen ausserdem zwei durchgehende Stehstufen. Trotz eingeschränkter Sicht - dank eigens für den Anlass installierten Werbebänden - verliefen sich erfreulich viele Zuschauer ins Stadion an der gleichnamigen Eishalle, aber gute Stimmung wollte vorerst dennoch nicht aufkommen.


Archivbild: Stadion Deutweg – ein Non-League-Ground mit hübscher Sitzplatztribüne

Erst im Laufe der zweiten Halbzeit waren regelmässige Gesänge (inkl. einige Schwenkfahnen) einer kleinen Gruppe Luzerner, deren Mehrheit sich ausserhalb des eingeplanten Gästesektors aufhielt, zu vernehmen. Aus Sicht der Gäste gibt es angesichts einer miserablen Leistung auch nur wenig zu feiern. Einem frühen Führungstreffer von Töss folgte mit Unterstützung der tatenlosen NLA-Abwehr aus der Zentralschweiz wenig später noch ein Lattentreffer. Bis zur Pause war das Spiel durch effiziente Gäste allerdings gedreht, so dass sich der Favorit in der Folge auf das grosszügige Auslassen von Chancen beschränken konnte. Dies wäre fast noch bestraft worden, aber wiederum traf Töss in der Schlussphase nur die Querlatte.

Freitag, 20. November 2009

Aarauer Testspieltage, zum 164.

Unspektakuläre Freundschaftsspiele ohne sportlichen Reiz gehören zum tristen Alltag eines normalen Fandaseins. Ausgerechnet an einem Freitag, dem Dreizehnten begann der zuletzt arg gebeutelte FC Aarau eine Testspielserie voller positiver Ergebnisse. Im Heimspiel gegen Kriens (2:1) war dabei ein grosszügiger Gegner von Nöten. Zwar gingen die Zentralschweizer frühzeitig durch Pacar (6.) in Front, doch zwei Krienser Eigentore sorgten für einen erfreulichen Endstand aus Sicht der immer besser ins Spiel findenden Aarauer. Nur neunzehn Stunden später traf die U21-Equipe an selber (Kunstrasen-)Stelle auf den früheren Erstligisten aus Brugg, der dem Abstieg in die 3. Liga - es wäre die dritte (!) Relegation in Folge - inzwischen bedrohlich nahe gerückt ist. Auch gegen den Aarauer Nachwuchs gab es für die inferioren Ostaargauer nichts zu gewinnen, setzte sich die Equipe von Ranko Jakovljevic doch diskussionslos mit 7:0 durch.


Archivbild: GC-Campus, aufgenommen am 28. März 2006.

Nachdem man mit dem persönlichen Fernbleiben beim Vergleich mit dem bulgarischen - man hätte es aufgrund der spielerischen Leistung kaum für möglich gehalten - Erstligisten PFC Lokomotiv Mezdra (5:0) unfreiwillig seine "perfekte Saison" (wieder einmal) vorzeitig zerlegt hatte, folgte am darauffolgenden Freitagabend ein weiterer Leckerbissen. Das Testspiel in Niederhasli kam gerade recht, waren aufgrund eines dental-chirurgischen Eingriffs (Bilanz: minus zwei Weisheitszähne) grössere Sprünge sowieso verunmöglicht. In einer spektakulären, von dichtem Nebel begleiteten Begegnung gelang es den Aarauern nicht weniger als dreimal einen Rückstand gegen GC aufzuholen, so dass es am Ende nach Gäste-Treffern von Burki, Bengondo (Foulpenalty) und Pejcic 3:3 stand. Der GC-Campus verfügt, wie beim ersten Besuch vor dreieinhalb Jahren, über eine schmucke Tribüne mit Überdachung und mit drei blauen Sitzreihen. PS: Ja, die Überschrift dieses Artikels ist eine unterschwellige Hommage an eine einst so gefragte Telefon-Hotline.

Samstag, 7. November 2009

FC Aarau 0 FC St. Gallen 2

Axpo Super League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Attendance: 5900 (1500)


Die Aarauer wurden schneller auf den Boden der Realität zurückgeholt, als ihnen lieb war. Eine ungenügende Leistung, vor allem in offensiver Hinsicht, sorgte für eine verdiente Niederlage gegen St. Gallen, als der stetige Unruheherd Mario Frick (64.) und Nachwuchstalent Moreno Costanzo (77.) trafen. Die Ostschweizer durften ihren Auswärtssieg mit einem Anhang von beachtlicher Grösse feiern. Der Gästeblock hatte schon zu Beginn der zweiten Hälfte auf sich aufmerksam gemacht, als ungefähr zwei Dutzend Leuchtfackeln gezündet wurden. Ansonsten waren immer wieder einige Doppelhalter und Schwenkfahnen bei den Gästen zu sehen.



U21-Update (2:1-Heimsieg gegen Sarnen): Am Ende der erfreulichen Hinrunde steht der Gewinn des (inoffiziellen) Herbstmeistertitels für den Aargauer Nachwuchs. Auch im Duell mit dem Verfolger aus Obwalden zeigte sich die U21-Equipe grösstenteils dominant, geriet durch einen sehenswerten Distanzschuss von Soler (31.) aber dennoch ins Hintertreffen. Die beiden Akteure aus der 1. Mannschaft, namentlich Schaub (41.) und Lehtinen (43.), sorgten mit Kopfballtoren allerdings noch vor der Halbzeitpause dafür, dass die Aarauer auch im sechsten Heimspiel der laufenden Saison siegreich blieben. Es darf weiter vom Aufstieg in die 1. Liga geträumt werden.

Freitag, 6. November 2009

FC Corcelles Cormondrèche 5 FC Coffrane 0

3. Liga regional (ANF)
Stade du Littoral, Colombier
Attendance: 15 (-)


Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sass man nun alleine und verlassen auf der ungedeckten Tribüne der weitläufigen Leichtathletikanlage – bestückt mit 710 Sitzschalen (in mehreren Rot- und Grüntönen) von der alten Maladière – und suchte vergeblich nach weiteren Zuschauern. Immerhin waren auf dem grünen Rasen zwei Teams auszumachen, wobei deren Bekleidung trotz ungewohnter Farbkombination (mit blauen Hosen und gelben Trikots) anfänglich identisch war, so dass die Gäste zusätzlich mit roten Trainingsleibchen anzutreten hatten. Auch der Spielort war aussergewöhnlich, wird das Stade du Littoral doch im Normalfall nicht für Meisterschaftsspiele genutzt, doch der einsetzende Winter sorgte für eine willkommene Ausnahme.



Die gemeine Bevölkerung vermochte sich allerdings im wahrsten Sinne des Wortes nicht für diese Begegnung der sechsthöchsten Spielklasse zu erwärmen. Als die Gastgeber in der siebten Minute durch einen Weitschuss in Front gingen, waren auf der Anlage nur sechs Schaulustige (inkl. meiner Wenigkeit) auszumachen. Im Laufe der Zeit nahm der Zuschaueraufmarsch "stark" zu, was vor allem Corcelles Cormondrèche zu Höchstleistungen zu animieren schien. Ein zweiter Treffer liess nicht lange auf sich warten; auch ein Pfostenschuss wurde vor der Pause in der Einöde von Colombier noch geboten. Nach der Pause liess der Tabellenzweite keinen Zweifel über den Ausgang des Spiels aufkommen, indem drei weitere Treffer nachgelegt wurden.

Sonntag, 1. November 2009

Zwei Punkte für die Moral: Sion (0:0) & Xamax (3:3)

Es waren zwei Punkteteilungen innert vier Tagen, wie sie unterschiedlicher kaum hätten sein können. In Spiel Eins nach der kapitalen Niederlage gegen Bellinzona durfte Aarau zu Hause gegen eine ersatzgeschwächte, wenig inspirierte Walliser Equipe antreten. Die Gäste zeigten sich willig, dem heimischen Schlusslicht zu einem seltenen Erfolgserlebnis zu verhelfen, indem Serey Die schon nach einer halben Stunde mit der überflüssigen Ampelkarte unter die Dusche geschickt wurde. Aber die Aarauer wussten von der numerischen Überzahl nicht zu profitieren und zeigten sich in der Angriffsauslösung erschreckend ideen- und mutlos, wodurch ein Torerfolg zum reinen Wunschdenken verkam. Die besseren Gelegenheiten waren mehrheitlich Sion anzurechnen.


Bildlegende: Xamax-Supporter protestieren vor dem Anpfiff mit Spruchbändern.

Am Neuenburgersee war hingegen eine wundersame Auferstehung einer bislang nachhaltig verunsicherten Mannschaft auszumachen. Zwar musste Aarau nach dem frühen Führungstreffer durch Stojkov nicht weniger als drei Gegentore hinnehmen, aber die Equipe von Martin Andermatt gab niemals auf, was in einer entfesselten Schlussphase gipfelte. Eine Viertelstunde vor dem Ende verkürzte wiederum der mazedonische Internationale mit einem herrlichen Distanzschuss auf 2:3. Und in der letzten Minute der regulären Spielzeit kamen die Gäste sogar noch zum verdienten Ausgleich: Ein Foulspiel des ehemaligen Aarauers Frédéric Page zog einen Strafstoss nach sich, den Stojkov zum 3:3 nutzte - und somit für ekstatische Jubelszenen im Gästeblock sorgte.