DFB-Pokal (1. Runde)
Wormatia-Stadion, Worms
Attendance: 4828 (400)
Die erste Hauptrunde des deutschen Pokals sollte zu einem Kurzausflug nach Worms (Regionalliga West) genutzt werden – im Wissen, dass das altehrwürdige Wormatia-Stadion in jüngster Vergangenheit von unschönen Modernisierungsmassnahmen heimgesucht wurde. Die überdachte Haupttribüne wurde mit roten Sitzschalen (und dem unförmigen Schriftzug der Stadt) bestückt und wird von zwei kleineren Nebentribünen mit identischer Bestuhlung flankiert. Die überwachsenen Stehstufen mussten auf der gegenüberliegenden Seite neuen Betonstufen weichen – und sind in den weitläufigen Kurven nicht (mehr) zugänglich. Dies führte zur bizarren Situation, dass die Stehplätze ausverkauft waren! Es leben die Sicherheitsbestimmungen...
Dadurch kamen nicht alle Interessierten in den optischen Genuss zweier beachtlicher Intros: Die heimische Fanszene verwandelte die überfüllte Gegengerade in ein rot-weisses Fahnenmeer, begleitet von einer grösseren Menge Papierschnitzel. Im Gästeblock wurde eine Zettelchoreo in den Vereinsfarben sowie das Spruchband ("Jedes Jahr auf’s Neue halten wir Weiss & Grün die Treue") gezeigt. Kaum waren die farbigen Blätter verschwunden, flatterten ein Dutzend Schwenkfahnen im Wind, die der Fürther Anhang fast ununterbrochen präsentierte. Die Supporter aus Worms konzentrierten sich derweil auf punktuelle Gesänge (ohne Einsatz von optischen Hilfsmitteln) und wussten in Sachen Lautstärke durchaus mitzuhalten.
Auf dem Spielfeld entwickelte sich sofort ein offener Schlagabtausch. Zwar vermochten sich die Gäste aus Franken ein anfängliches Übergewicht an Torchancen zu kreieren, doch die besseren Möglichkeiten erspielte sich Wormatia, als sie zweimal alleine vor dem gegnerischen Keeper vergab. Eine Vorhersage des Endergebnisses schien unmöglich, ebenso Vermutungen zur Stimmung: Der fränkische Anhang zeigten sich für ausdauernde Lieder verantwortlich, was nur eine Hälfte des Gästeblocks zum Mitmachen animierte. In Wormser Reihen wurden die Akteure derweil mit kurzen Schlachtrufen angefeuert, so dass es gelegentlich sogar zu Wechselgesängen mit der Haupttribüne kam. Davon liess sich Wormatia zweifellos beflügeln...
..., denn je länger dieses packende Pokalduell dauerte, desto unkenntlicher wurde der (Zwei-)Klassenunterschied. Bei der SpVgg Fürth stieg die Fehlerquote mit fortlaufender Spieldauer ins Unermessliche, während Worms noch in der regulären Spielzeit mit Nachdruck eine Entscheidung suchte. Erfolglos, so dass der Arbeitstag für alle Beteiligten länger dauerte. Zwar fingen sich die Nürnberger Vorstädter in der Verlängerung ein wenig, doch die besten Gelegenheiten besassen dennoch die Gastgeber mit einem Freistoss an die Querlatte. Und dann kam die 119. Minute, als die Kleeblätter wiederholt von Freiräumen profitierend in Person von Allagui eiskalt zuschlugen, um die Pokalblamage doch noch abzuwenden.
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