Axpo Super League
Stade de Tourbillon, Sion
Attendance: 8500 (250)
Es ist schon beachtlich mit welcher Regelmässigkeit Aarauer Equipen wichtige Punkte verschenken, wenn sie im berüchtigten Tourbillon gastieren. Der Fehlgriff von Premierentorhüter Studer (1:1, April 2007), der von Benito und Page (mit-)verursachte Last-Minute-Treffer von Grosicki (0:1, März 2008) und nun die haarsträubende Verkettung von Fehlern der beiden Hauptdarsteller Nushi und Benito, deren Blackouts in der 91. Minute Dominguez auf akrobatische Weise zum 1:1 treffen liessen. Dabei hatte der späte Nachmittag zuvor aus Gästesicht einen optimalen Verlauf genommen: Bastida sorgte mit einem herrlichen Freistoss für die überraschende Führung der defensiv eingestellten Aargauer, die den Vorsprung mit einer kämpferischen Leistung lange Zeit erfolgreich zu verteidigen vermochten, allerdings auch mehrmals einen zweiten Treffer fahrlässig verpassten (Ianu, Nushi). Und dann brach die 91. Minute an...
Das Duell auf den Zuschauerrängen wussten die heimischen Supporter zweifellos zu ihren Gunsten zu entscheiden. Als Intro zeigten die Ultras Sion eine beachtliche Choreographie: In der Mitte des "Kop Nord" wurde mit Hilfe von Papptafeln ein Logo der Gruppierung abgebildet, während daneben viele Blockfahnen in der Vereinsfarben hochgezogen wurden; vor der Kurve prangerte zudem ein Spruchband mit der lateinischen Aufschrift "semper fidelis" (dt. ewig treu). Auf der Gegenseite zeigten die Gästefans beim Einmarsch der Spieler ein gewöhnliches Doppelhalter- und Fahnenintro; ausserdem erinnerte ein Transparent am Zaun an den tragischen Tod eines jungen Fans vor einem Jahr ("Ein Jahr Trauer, Wut und Schmerzen – Nicky für immer in unseren Herzen"). Akustisch waren die Sion-Fans in der Folge wenig überraschend lautstärker und auch ausdauernder, vor allem in der dramatischen Schlussphase.
U21-Update (4:0-Sieg gegen Schöftland): Der Nachwuchs gab sich im Aargauer Derby gegen Schöftland hingegen keine Blösse und besiegte die kriselnden Suhrentaler diskussionslos mit vier Toren Unterschied, obwohl sich offensive Druckphasen und uninspirierte Kreativpausen ständig abwechselten. Am Ende der ersten Angriffswelle stand das Penaltytor von Sinanovic, während Schöftland anschliessend von den heimischen Unzulänglichkeiten profitierend seine beste Phase hatte, allerdings nur zwei Pfostentreffer zu Stande brachte. Der Profispieler Carlos Alberto liess mit einem herrlichen Freistoss noch vor der Pause einen zweiten Aarauer Treffer folgen, und Mannschaftskollege Antic sorgte mit einem Doppelpack kurz nach Wiederbeginn für einen standesgemässen Sieg gegen die abstiegsbedrohten Gäste, die einer höheren Niederlage nur aufgrund einer schwachen Chancenauswertung der U21-Equipe entging.
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