Sonntag, 21. September 2008

FC Mendrisio-Stabio 0 USV Eschen/Mauren 3

1. Liga (Gruppe 3)
Campo Comunale, Mendrisio
Attendance: 300 (-)


Unweit der italienischen Grenze lässt sich der Spielort des Fusionsclubs Mendrisio-Stabio, älteren Semestern womöglich noch als NLB-Verein Mendrisiostar (seit 1982) in Erinnerung, lokalisieren. Ein Prachtstück der nationalen Stadionlandschaft: Auf einer Längsseite befindet sich eine überdachte Tribüne (bestehend aus fünf Reihen mit gelben Sitzen); gegenüber verlaufen neun mächtige Stehstufen, die in den weitläufigen Kurven von Graswällen abgelöst werden, so dass im wahrsten Sinne des Wortes ein "Hexenkessel" entsteht. Kurios: Der Verein musste dreimal gegründet werden - im Jahre 1918, sechs Jahre nach der Erstgründung, wurde Mendrisio wieder aufgelöst; nur drei Jahre nach der Wiedergeburt (1920) ging der Verein pleite, bevor es 1924 zur dritten Gründung von "Speranza Mendrisio" kam.



Zu meinem Leidwesen wurde die heutige Geräuschkulisse vom hyperaktiven (Vereins-)Nachwuchs dominiert, dem wohl Gratiseintritt zugestanden worden war, ohne über die akustischen Konsequenzen nachzudenken. Umso mehr wünschte sich meine Wenigkeit schnellstmöglich einige Tore von Eschen/Mauren, deren Kader sich aus auffällig vielen aussortierten Vaduz-Kickern (Büchel, D’Elia, Rohrer, Silva, Stocklasa) zusammensetzt. Und tatsächlich fanden die Liechtensteiner nach anfänglichen Schwierigkeiten immer besser ins Spiel, so dass der Führungstreffer in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit nur die logische Folge war, nachdem die Gäste zuvor nur die Querlatte getroffen hatten.



Die Südtessiner fielen schliesslich vollends aus dem Tritt, nachdem der Altmeister Dario Rota (ex-Lugano, -Luzern) nach der zweiten Verwarnung des Feldes verwiesen wurde – bis zur Mitte des zweiten Durchgangs vermochte die Ländle-Kicker mit zwei sehenswerten Toren auf 0:3 davonzuziehen, wobei es jeweils gespenstig ruhig im Stadion wurde, als das Leder die Torlinie überquerte - ausser der Auswechselbank schien niemand zu jubeln. Die harmlosen Gastgeber hatten ihren Schuldigen im Schiedsrichter gefunden, mussten am Ende allerdings froh sein, dass ein herrlicher Heber der Liechtensteiner aus fünfzig Metern nur an die Querkante (!) der Querlatte prallte und danach ins Feld zurücksprang.

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