Freundschaftsspiel
Stadion Brügglifeld, Aarau
Attendance: 2300 (-)
"Last, but not least" folgte schliesslich ein wettkampfmässiger Vergleich mit dem (endlos?) finanzstarken Bundesligisten aus der VW-Stadt Wolfsburg. Ein Spiel mit Mehrfachfunktion, diente es doch gleichzeitig als ruhmreiche Saisoneröffnung, verspätetes Torhüter-Ablösespiel (für Andreas Hilfiker) und ebenso verspätete Verabschiedung der Aarauer Akteure, die den Club am Saisonende verlassen hatten. Letzteres war dabei ein legendärer Schuss in den sprichwörtlichen Ofen, schien es doch keiner der eingeladenen Akteure nötig zu haben, sich zur offiziellen Verabschiedung im Brügglifeld zu zeigen. Dies mag bei gewissen Spielern verständlich sein, haben sie doch eine Anstellung in entfernten Gegenden gefunden; andere Kicker haben mit ihrer Abwesenheit hingegen eindrücklich gezeigt, dass solche Verabschiedungen im heutigen Fussball sowieso höchstens noch marginalen Wert haben.
Ebenfalls viel Interesse – und wohl eine Vielzahl an verkauften Eintrittskarten – verursachte der Schweizer Nationaltorhüter Diego Benaglio, der das Wolfsburger Gehäuse auch heute in der ersten Hälfte hütete. Zu Beginn spielte sich das Geschehen allerdings auf der Gegenseite ab: Nur 72 Sekunden waren vergangen, als Madlung nach einem Eckball von der linken Seite mittels perfektem Kopfstoss zum 0:1 aus Sicht der Einheimischen traf. Die Überlegenheit der Niedersachsen war in den Startminuten nicht zu übersehen, doch mit fortlaufender Spieldauer fanden auch die Aarauer besser ins Spiel, was ihnen auch mehrere Grosschancen einbrachte – ohne Torerfolg. Zu diesem Zeitpunkt hatte starker Gewitterregen über der Stadt Aarau eingesetzt, was erstaunlicherweise auf den Stehrängen als Startschuss für andauernde Gesänge aufgenommen wurde; selbst einige Wolfsburger Supporter waren nun auszumachen.
Auf dem Spielfeld liess sich Wolfsburg – wovon auch immer – merklich beeindrucken, waren doch die Aarauer Kicker klar tonangebend, scheiterten allerdings mehrfach am eingewechselten Gästekeeper Lenz oder am eigenen Unvermögen. Zehn Minuten vor dem Abpfiff legte sich Tarone den Ball aus halblinker Position zurecht – und traf über die Mauer hinweg in die linke Torecke zum umjubelten und ebenso verdienten Ausgleichstreffer vor einer erstaunlich grossen Zuschauerkulisse. Ein grosser Achtungserfolg gegen die "Geldvernichter" des deutschen Fussballs, nur wenige Tage vor dem lang ersehnten Saisonauftakt. Der FC Aarau scheint trotz namhaften Abgängen – und den fehlenden ebenso namhaften Zuzügen – auf dem richtigen Weg zu sein, blieb man zuletzt in sechs Testspielen ohne Niederlage.
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