Dienstag, 6. Mai 2008

On the road to Europe: Grasshoppers (0:2) & Luzern (2:1)

Das letzte Derby der Saison gegen eine wieder erstarkte Luzerner Equipe war zugleich ein Endspiel um den potentiellen UI-Cup-Platz, auch wenn man sich im Laufe des Abends von unzähligen Unwissenden anhören musste, dass es ja sowieso um nichts mehr gehen würde – entsprechend bescheiden war auch der Zuschaueraufmarsch, abgesehen vom Gästesektor, wo sich eine Luzerner Meute von vierstelliger Grössenordnung sammelte. Auf dem Rasen begannen die Gastgeber äusserst engagiert – zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als Rapisarda per Kopf zur verdienten Aarauer Führung traf. Anstatt einen zweiten Treffer zu suchen, zog sich Aarau in der Folge unerklärlicherweise zurück...



...so dass es wenig überraschte, als Lustrinelli noch vor der Pause für die Luzerner ausgleichen konnte. Und da YB inzwischen mit 1:0 in Führung lag, und Basel mit eben selben Ergebnis im Hintertreffen war, nahm die Bedeutung des Spiels ungeahnte Dimensionen an: Sollte sich der Traum vom UI-Cup-Startplatz doch noch bewahrheiten? Als Tarone (Fussballgott...) schliesslich nach 55 Minuten – Aarau hatte das Spieldiktat wieder in die eigenen Füsse genommen – zur erneuten Führung traf, begann das grosse Zittern. Es musste doch möglich sein, den Vorsprung gegen ein schwaches Luzern zu verteidigen?! Und tatsächlich, nach 93 Minuten, stand der Sieg endlich fest. Nun kann uns nur noch der ruhmreiche BSC YB helfen!



Auf den Rängen wurde einiges geboten: Die Aarauer zeigten zu Beginn eine Blockfahne mit einem verfärbten "Homer Simpson" (der zu einem späteren Zeitpunkt einem Luzerner Löwen in die Weichteile tritt), schwarzen und weissen Papptafeln sowie einem Spruchband "We’re black, we’re white, we’re fucking dynamite". Auch im (blau-weissen) Gästeblock wurde einiges geboten, sprich unzählige Doppelhalter in den Vereins- bzw. Kantonsfarben und der passenden Anforderung "Kämpfe för Lozärn!". Beide Fangruppen liessen es sich nach der Pause auch nicht nehmen, pyromanisch aktiv zu werden. Und die Aarauer krönten den Abend schliesslich mit einer Blockfahne für den ansonsten nur unwürdig verabschiedeten (Ex-)Captain Sven Christ. Merci für alles, Sven. Und viel Erfolg in der Zukunft!



Im Luzerner Sektor wurden im Laufe des Spiels eine Unmenge an "freundlichen" Spruchbändern für den "geliebten" Gegner aus dem Aargau hochgehalten: In Anspielung auf eine kürzlich gezeigte Choreographie der Szene Aarau fragte man sich im Gästeblock "Jung, kreativ, fanatisch, wild? – Seit Jahren ein kümmerliches Bild!" Es folgten weitere nette Ergüsse wie "Weniger IQ-Punkte als Finger, in eurer Kurve trotzdem der Bringer" sowie "Das Sonnenlicht bekommt dir nicht, zurück in den Keller ArschGesicht!". Zur aktuellen (von den Medien verursachten) Hooliganhysterie fanden die Innerschweizer wahre Worte: "Pyro allein bringt keine Toten, nur die Hände von Idioten!"



Drei Tage zuvor vergaben die Aarauer mit ihrer (zu) defensiven Spielweise im Zürcher Letzigrund eine allerletzte Chance auf Platz Vier: In einem wenig berauschenden Spiel, dessen Hälfte Eins abgesehen von einigen Weitschüssen auf beiden Seiten nichts Zählbares hervorbrachte, erzielten die Grasshoppers wenige Minuten nach der Halbzeitpause durch einen cleveren Lobball von Salatic den ersten Treffer der Partie. Aarau vermochte auch auf den Rückstand nicht mit gefährlichen Offensivaktionen antworten, sodass das zweite Tor des Abends (durch einen Renggli-Flachschuss aus dreissig Metern) als "entscheidend" betrachtet werden konnte. Erst in den Schlussminuten hatten die Gäste wieder Chancen (zu verpassen)...

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