Samstag, 10. November 2007

VVV Venlo 2 Sparta Rotterdam 0

Eredivisie
Seacon Stadion De Koel, Venlo
Attendance: 5842 (100)


In tiefster Nacht – auch wenn kurz nach 17 Uhr war – und mit regelmässiger Zugsverspätung wurde die Reise in Richtung deutsch-holländisches Grenzgebiet fortgesetzt. In der niederländischen Randregion Limburg liegt auch das Städtchen Venlo, das seit dieser Saison (wieder) einen Vertreter in der Ehrendivision stellt. Der Neo-Erfolg des Clubs zeigt sich am eigenwilligen Stadion, welches allerdings nur bedingt mit dem Aufstieg des Vereins mithalten konnte. Es vermag aufgrund seiner zufällig wirkenden Bauweise einen eigenen Charme auszustrahlen: Auf zwei Seiten verlaufen, typisch holländisch, einstöckige Sitztribünen – versehen mit gelben und schwarzen Sitzschalen sowie dem Schriftzug "VVV". Die Haupttribüne ist, ebenso wie eine Hintertorseite, in den Hang hineingebaut und besteht aufgrund des schwerlich bebaubaren Untergrunds aus mehreren Teilen. Dazwischen stechen immer wieder grüne Rasenflächen hervor...



Bis zum Anpfiff hatte sich der Ground fast bis auf den letzten Platz gefüllt – nur im Gästeblock herrschte allgemeine Leere. Überhaupt waren die wenigen Supporter aus Rotterdam nur dank ihren Zaunfahnen zu lokalisieren; akustisch blieben die Sparta-Fans über 90 Minuten nahezu inexistent. Ein besseres Bild gab der heimische Anhang ab: Auf der "neuen" Tribüne hinter dem Tor wurde eine Blockfahne in den Clubfarben hochgezogen, die die Silhouette der Stadt zeigte, überschrieben mit "Veur altied eine Venlonaer". In den angrenzenden Sektoren wurden aus dekorativen Zwecken gelbe Fähnchen geschwungen; hinzu kam eine kleine Menge an schwarzem Rauch. Im weiteren Verlauf des Abends waren immer wieder einzelne Anfeuerungsrufe zu vernehmen, wobei diese jeweils von wechselnden Blöcken angestimmt wurden. Ansonsten herrschte eine gewohnte Geräuschkulisse, bestehend aus Klatschen, Raunen und Pfeifen.



Auf dem grünen Rasen wusste vorerst niemand zu brillieren: Erst nach einer halben Stunde konnte Venlo erste Akzente in diesem Kellerduell setzen, als ein Distanzschuss an die Lattenunterkante prallte. Einen ersten Schritt aus dem Abstiegssumpf taten die Einheimischen schliesslich nach einer knappen Stunde, als der Ball endlich im gegnerischen Netz zappelte. Die Gastgeber machten sich das (Über-)Leben mit einem Platzverweise allerdings selbst schwer – immerhin verharrte die Spannung (im Gegensatz zur allgemeinen Spielqualität) somit auf einem hohen Niveau. Die Spartaner liessen mehrere Torchancen jedoch ungenutzt, woraufhin Venlo in der Schlussminute mit einem schnörkellosen Konter zum Todesstoss ansetzte. Entnervt vom zweiten Gegentreffer setzte nun auch ein Spieler von Rotterdam zu einem üblen Frustfoul an, um mit dieser Ampelkarte für den letzten "Höhepunkt" des Tages zu sorgen.

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